Navigation Navigation
  • A-
  • A
  • A+

Bild downloaden

Bild (v.l.n.r.):
Andrea Guegan-Knafl (Teamleiterin Housing First, Jugend am Werk Steiermark)
Helene Grasser (Geschäftsbereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie, Jugend am Werk Steiermark)
Eveline Würger (Referentin für Wohnungsangelegenheiten, Stadt Graz)
Doris Kampus (Landesrätin für Soziales, Arbeit und Integration)
Walerich Berger (Geschäftsführer Jugend am Werk Steiermark)

Copyright: Jugend am Werk Steiermark/Raneburger

10 Jahre Housing First für Frauen

„10 Jahre Housing First für Frauen, das sind 70 Frauen und 30 Kinder, die durch dieses Projekt nicht nur eine eigene, leistbare Wohnung gefunden haben, sondern mit professioneller und flexibler wohnbegleitender Unterstützung unserer Sozialarbeiter*innen langfristig bei ihrem Weg hin zu einem stabilen, selbstbestimmten Leben unterstützt wurden“, zieht Jugend am Werk-Geschäftsführer Walerich Berger eine positive Bilanz der vergangenen Jahre. Finanziert wird das Projekt seit Beginn vom Sozialamt der Stadt Graz. Bürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Elke Kahr: „Wohnungslosigkeit kann alle treffen. Mit Housing First Frauen gibt es in Graz seit einem Jahrzehnt eine nachhaltige Strategie, um der Wohnungslosigkeit bei Frauen erfolgreich entgegenzuwirken. Es stellt Frauen in den Mittelpunkt und ermöglicht ihnen den ersten Schritt zu sicherem Wohnraum. So leistet es einen bedeutenden Beitrag zur Bewältigung von Wohnungslosigkeit und anderen sozialen Problemen.“

Nachhaltige Strategie
Sicherer Wohnraum ist der erste Schritt, um die Selbstbestimmung und Gestaltung des eigenen Lebens zu ermöglichen. Basis des Erfolgs von Housing First ist der Ansatz, dass der Erhalt einer Wohnung nicht an die Erfüllung von Auflagen gebunden ist. Es besteht von Anfang an ein normales, unbefristetes Mietverhältnis mit allen Rechten und Pflichten. Individuelle wohnbegleitende und sozialarbeiterische Unterstützung wird aktiv angeboten, ist aber keine Verpflichtung. In der Praxis wird sie jedoch gerne bei Bedarf in Anspruch genommen. Auch Soziallandesrätin Doris Kampus ist überzeugt: „Eine eigene leistbare Wohnung ist ein wirksames Instrument, um Wohnungslosigkeit nachhaltig zu beenden. Das Projekt Housing First von Jugend am Werk Steiermark ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wir gemeinsam effektiv gegen Wohnungslosigkeit vorgehen können. Durch die gezielte Unterstützung und Betreuung der betroffenen Frauen wird nicht nur akute Wohnungslosigkeit bekämpft, sondern auch ein nachhaltiger Weg zu Stabilität und Selbstständigkeit geebnet“, so Kampus. Seit 2024 wird das Projekt auch durch Fördermittel des Landes Steiermark unterstützt.

Versteckte Wohnungslosigkeit
Vor allem Frauen sind von unsichtbarer Wohnungslosigkeit betroffen. „Wohnungslosigkeit ist immer noch mit großer Scham behaftet und gerade Frauen nehmen viele Anstrengungen auf sich, damit ihr Umfeld möglichst lange nicht merkt, dass sie wohnungslos sind“, weiß Jugend am Werk-Geschäftsführer Walerich Berger. „Sie leben oft in prekären Wohnverhältnissen, etwa bei Bekannten, ohne die Sicherheit eines Mietvertrags und ohne eigenen Wohnungsschlüssel, dafür mit zahlreichen Abhängigkeiten. In unserer Arbeit setzen wir daher auf eine gezielte geschlechtsspezifische Betreuung unserer fachlich ausgebildeten Sozialarbeiter*innen“, so Berger. Ziel ist es, den Frauen mit der Wohnung Stabilität, Sicherheit und Privatsphäre zu bieten, sodass sie das Vertrauen in sich selbst zurückgewinnen.
Die maßgeschneiderte Begleitung kann neben der Wohnungssuche auch die Mithilfe beim Einzug beinhalten, ebenso wie die Arbeit an Zielen zur Erhaltung der Wohnung oder die Unterstützung bei finanziellen Fragen, bei Gesundheitsthemen oder Fragen zur Arbeit.

Pressekontakt

Jugend am Werk Steiermark GmbH
Mag. Wolfgang Nußmüller
Stabsstellenleiter Marketing & Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +43 (0) 50/7900 1403
wolfgang.nussmueller(at)jaw.or.at